Sport

Traurige Erkenntnis

Noch nicht durchsetzungsfähig

GDN - Im letzten Heimspiel der Saison gewann der Thüringer Handball Club gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen mit 30:24. An diesem Tag konzentrierten wir uns alle auf die Bildproduktion, Bildnachbearbeitung und dessen Vermarktung. Bis 1 Uhr morgens waren wir auf den Beinen, geschlafen haben wir im Büro.
Ein Ausnahmezustand, welcher uns die Möglichkeit gab neue Aufträge zu generieren. Bis August müssen wir uns entscheiden, ob wir im Bereich Sportjournalismus bleiben. Das letzte Geschäftsjahr lieferte positive Zahlen im Vertrieb unserer Bilder und Fachartikel. Wir konzentrierten uns auf die Berichterstattung über den Thüringer Handball, da dieser naheliegender zu unserer Produktionsstätte lag. Weiter erstellten wir Werbekonzepte für den Deutschen Turnerverband. Unsere Fachartikel platzierten wir auf öffentlichen, freizugänglichen Portalen. Der Vertrieb an sich lief über die deutschen Presseagenturen.
Mit den guten Zahlen können wir zufrieden sein, jedoch wird sich die Berichterstattung über Frauen Handball noch nicht wirklich in Deutschland durchsetzen. Nur ländliche Magazine und Verleger kaufen die Bilder und Artikel.  Gerade einmal 5 000 Klicks im Onlinesegment bringt ein Artikel pro Monat. Die sich daraus ergebenden Werbeeinnahmen liegen im Monat bei ca. 100 Euro. Berichte über Männersport dominieren weiterhin den Markt. Eine doch traurige und schmerzliche Erkenntnis zu gleich.
Wir tendieren dazu, unseren Content Management weiter auszubauen und Sportjournalismus als Nebengeschäft laufen zu lassen. Haupteinnahmen im Journalismus werden weiterhin in Fachartikeln zur Wirtschaft, Politik und Boulevard zu generieren sein. Fachartikel zu diesen Themen lassen sich besser vermarkten und vor allem höher vergüten. Traurig an der ganzen Geschichte die Erkenntnis, dass die Verbreitung, im Vergleich zwischen Männersportberichten und Frauensportberichten, die Frauensportberichte auch in den kommenden Jahren sich nicht auf dem Markt, sei es Online oder Print, durchsetzen wird.
Hier ist die Gleichstellung zwischen Mann und Frau noch nicht angekommen. Beide Geschlechter leisten einer vergleichbare Leistung. Es kam bei uns der Anschein vor, dass die Frauen eine überdurchschnittliche Leistung gegenüber den Männer in der vergangen Saison abgaben. Sei es beim Handball, Fußball usw. Im Frauensport haben die meisten Sportlerinnen neben dem Leistungssport noch ein Zweitjob, durch diese Doppelbelastung dann noch bessere Ergebnisse zu erzielen als die Männer, ist mehr als bemerkenswert.
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