Lokales

Der Frankfurter Zoo

Zukunft, Vision und Planung


wenig Freigehege für den Tiger im Frankfurter Zoo (Quelle: Ekkehard Boldt)
GDN - Als zweitältester Zoo Deutschlands hat der Frankfurter Zoo viele Veränderungen erlebt. Nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er wiederaufgebaut. Einige Areale konnten im Laufe der letzten 20 Jahre erneuert werden. Andere Großareale dagegen stammen baulich noch aus den 1950er und 1960er Jahren. Damit sind sie mit einer modernen Tierhaltung und den Erwartungen an einen zeitgemäßen Zoo nicht mehr vereinbar.
Das Masterplan-Team des Zoos unter der Leitung von Direktorin Dr. Christina Geiger sowie dem Amt für Bau und Immobilien haben gemeinsam mit den Zooplanern von Dan Pearlman Erlebnisarchitektur nun einen Masterplan vorgelegt, der konkrete Lösungen für die komplexen Herausforderungen eines Zooumbaus aufzeigt.
„Tiere erleben – Natur bewahren“ ergeben sich zwei Versprechen, die wir einlösen wollen“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. „Wir wollen die Faszination Wildtier erlebbar machen. Unsere Besucherinnen und Besucher sollen eintauchen in die Welt der Tiere und etwas Wertvolles kennenlernen. Es muss uns gelingen, positive Erlebnisse zu schaffen, die alle Sinne ansprechen und nachhaltig beeindrucken. Damit wollen wir eine Naturschutz-Kultur fördern, deren zentrale Aspekte Bewusstsein und Motivation zum Handeln sind. Um das zu erreichen, wollen wir ein Zooerlebnis bieten, das begeistert und ein Verständnis für die Natur und die Vielfalt der Arten fördert. Die veralteten Tiergehege müssen daher durch neue Habitatanlagen ersetzt werden.. Die Tierhaltung muss – für unsere Besucherinnen und Besucher deutlich wahrnehmbar – hervorragend und vorbildlich sein, denn nur so können ...
Dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH
Quelle: © dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH
...wir glaubwürdig und authentisch zum eigenen nachhaltigeren Leben motivieren“, so Geiger. „Der Masterplan muss die Aufgabe lösen, auf elf Hektar mitten in der Stadt artgerechte Tierhaltung und intensive Tierbegegnungen zu ermöglichen. Er muss ein nachhaltiges und effizientes Energiekonzept mit den Ansprüchen von zahlreichen Tierarten in Einklang bringen. Weiterhin muss eine hohe Aufenthaltsqualität für die Besucherinnen und Besucher genauso gewährleistet sein wie beste Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden des Zoos“, erklärt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.
Serengeti Außenanlagen
Quelle: © dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH
Die Neugestaltung sieht eine Aufteilung des Zoos in Biome, also Großlebensräume von Savanne bis Regenwald, vor. Wirtschafts- und Besucherbereiche sollen, anders als aktuell, deutlich voneinander getrennt werden. Die Architektur der Gebäude soll weitgehend zurücktreten und zugleich ein unmittelbares Erleben der Tiere ermöglichen – etwa durch Stege auf unterschiedlichen Niveaus, die durch Hallen und Volieren führen. Als besonderes Highlight ist ein gläserner Tunnel unter dem Wasserbecken der Flusspferde geplant. Spielplätze, Plätze zum Verweilen und vor allem gastronomische Angebote ziehen sich zukünftig durch das gesamte Zoogelände und sollen den rund 800.000 Besucherinnen und Besuchern ganzjährig eine hohe Aufenthaltsqualität bieten.
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