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Umwelt- und Verbraucherschützer warnen vor Ausweitung von Biosprit-Förderung

GDN - Umwelt- und Verbraucherorganisationen warnen vor einer Ausweitung der Biosprit-Förderung, die die EU-Energieminister am Donnerstag dieser Woche beschließen wollen. Von den Rohstoffen, die künftig zusätzlich gebraucht werden, um den Anteil von Biosprit in Benzin und Diesel von fünf auf sieben Prozent zu erhöhen, könnten 68 Millionen Menschen ernährt werden, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf die britische Menschenrechtsorganisation ActionAid.
Würde die EU ganz auf die Beimischung von Agrosprit verzichten, könnten mehr als 120 Millionen Menschen ernährt werden, so das Ergebnis des Demokratienetzwerks Campact. Bis 2020 will die Europäische Union den Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr auf zehn Prozent steigern. Die Bundesregierung hatte bis vor kurzem eine Obergrenze von fünf Prozent Biosprit-Anteil unterstützt, scheint aber unter dem Druck der Agrarlobby eingeknickt zu sein. Interne Dokumente deuten darauf hin, dass Deutschland den Fünfprozentdeckel aufgibt und die Förderung bis 2030 ausweiten will. Deutschland ist der größte Biosprit-Erzeuger der EU. Galt Biosprit bis vor ein paar Jahren noch als erstrebenswerte Alternative zu fossilen Energieträgern wie Erdöl, wird seine Herstellung und Verwendung inzwischen sehr kritisch gesehen. Für den Anbau der Pflanzen wird groß flächig Regenwald abgeholzt, was dem Klima schadet. Außerdem geht in großem Stil Ackerboden für den Anbau von Nahrungsmitteln verloren oder diese werden direkt zu Kraftstoffen statt zu Lebensmitteln verarbeitet. Schon jetzt wird ein zunehmender Anteil der weltweiten Zuckerrohr- oder Ölpflanzenproduktion zur Herstellung von Biokraftstoffen benötigt.
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