Finanzen

EU-Studie warnt vor neuer Blase an den Finanzmärkten

GDN - Eine Studie des des Sustainable Finance Lab, die die Grünen im Europaparlament in Auftrag gegeben haben, warnt vor einer neuen Blase an den Finanzmärkten: Bis zu 400 Milliarden Euro seien bei Europas Banken, Versicherungen und Pensionsfonds gefährdet, weil die Märkte den Wert von Ölkonzernen zu hoch ansetzen. Die so genannte "Carbon Bubble" dürfte bei einem Platzen zwar nicht zu einer systemgefährdenden Krise führen, aber schon einige schwache Geldhäuser in arge Bedrängnis bringen, schreiben die Autoren in der Studie, die dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) vorliegt.
Wenn die Politik ihr Ziel, die Erderwärmung bis 2050 auf zwei Grad zu begrenzen, Ernst nimmt, dürften große Ölkonzerne nur noch einen Teil ihrer Ölvorkommen tatsächlich ausbeuten. Andernfalls sei der CO2-Ausstoß des verbrannten Rohstoffs so hoch, dass die Erderwärmung stärker zunehme. Daraus schließen die Autoren der Studie: Wenn die Politik ihr Klimaziel erreicht, müssten die Ölkonzerne in den nächsten Jahren einen Großteil ihrer Vorkommen abschreiben. Dann drohten Finanzinstituten massive Abschreibungen. Über Kredite, Bonds und Aktien haben Banken in der EU rund 460 Milliarden Euro in Unternehmen investiert, die mit Öl, Gas und Kohle ihr Geld verdienen. Bei den Versicherungen sind es 300 Milliarden Euro, bei den Pensionskassen 260 Milliarden Euro. Zusammen ergibt das mehr als eine Billion Euro.
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