Auto/Motor

Freihandelsabkommen: Automobilbranche warnt vor Scheitern der Gespräche

GDN - Anlässlich der öffentlichen Kritik an den Verhandlungen über das Transatlantische Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA warnt die Automobilbranche vor einem Scheitern der Gespräche. "Die Verhandlungen über ein transatlantisches Abkommen sind der falsche Ort, um anti-amerikanische Klischees zu pflegen", sagte der Präsident des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, der digitalen Tageszeitung "Handelsblatt Live".
Noch bis zum Freitag läuft in Brüssel derzeit die vierte Verhandlungsrunde. Für die deutschen Automobilunternehmen steht viel auf dem Spiel. Sie allein zahlen pro Jahr über eine Milliarde Euro Zoll zwischen den USA und Europa. Die Kosten für nicht tarifäre Handelshemmnisse wie unterschiedliche technische Standards und Kontrollen sind noch wesentlich höher. Mit einem umfassenden transatlantischen Abkommen sollen diese Belastungen möglichst bald der Vergangenheit angehören Allerdings machen TTIP-Gegner inzwischen massiv mobil. Neben sinkenden Verbraucher- und Umweltstandards fürchten sie, dass nichtstaatliche Schiedsgerichte zum Investitionsschutz die demokratische Gesetzgebung aushöhlen könnten. "Natürlich müssen kritische Fragen sorgfältig geprüft werden", räumt VDA-Chef Wissmann ein. Wer aber das gesamte Vorhaben infrage stelle, erweise Verbrauchern und Wirtschaft einen Bärendienst. "Gerade Deutschland als Exportland würde von einem solchen Abkommen enorm profitieren, denn die USA sind außerhalb Europas unser wichtigster Handelspartner", sagte er.
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