Auto/Motor

Audis neuer Vertriebschef: "Wir kämpfen jeden Tag"

GDN - Dietmar Voggenreiter, der vom 1. November an neuer Vertriebs- und Marketingchef von Audi ist, hat zu dem Skandal um manipulierte Abgaswerte im Volkswagen-Konzern gesagt: "Wir kämpfen jeden Tag." Die wichtigste Aufgabe sei es nun, "das Vertrauen unserer Kunden zu halten oder zurückzugewinnen", sagte Voggenreiter im Interview mit dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).
Audi müsse seinen Kunden vermitteln, "dass wir mit Hochdruck sowohl an der Aufklärung als auch an der Lösung der sogenannten Dieselaffäre arbeiten". Vertrauen sei für Audi eine "globale Währung". Voggenreiter war zuvor neun Jahre China-Chef von Audi. Als er die Aufgabe übernahm, verkaufte die Audi AG 80.000 Autos pro Jahr in China. Vergangenes Jahr waren es 579.000. Allein 2014 erzielte Voggenreiter ein Wachstum von gut 17 Prozent. Dieses Jahr jedoch steht bisher unter dem Strich ein Minus von 0,3 Prozent. Audi habe sich "bereits seit längerem darauf eingestellt", dass sich das Wachstum in China normalisiere. Auch die chinesische Regierung hat bereits die "Neue Normalität" ausgerufen. "Dass sie mit so einer Intensität kommt, hat keiner so kommen sehen", sagte Voggenreiter. Im Juli lag das Minus zum Vorjahr bei gut 12 Prozent. Dennoch ist Audi weiterhin Marktführer in China im Premium-Bereich. Inzwischen jedoch wachsen die Verkäufe wieder. Im September waren es immerhin 2,9 Prozent. Deshalb spricht Voggenreiter auch nicht von einer Krise, sondern nur von einer "Wachstumsschwäche". Er habe während seiner Zeit in China gelernt, "dass schwierige Zeiten auch relativ schnell wieder zu Ende sein können". Die Entwicklung im kommenden Jahr hänge nun von zwei Faktoren ab. Der Weltkonjunktur und der Frage, wie China mit seinen Reformen vorankomme: Zur Weltwirtschaft "wage ich keine Prognosen", sagte der zukünftige Audi-Vertriebschef. Bei Chinas Reformen legt sich Voggenreiter hingegen fest: "Die schaffen das."
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