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Historiker Hans Mommsen gestorben

GDN - Der Historiker Hans Mommsen ist der "Süddeutschen Zeitung" zufolge gestorben. Demnach erlag er am Donnerstag an seinem 85. Geburtstag einer langen Krankheit.
Mommsen war damit bekannt geworden, unbequeme Blicke auf die deutsche Vergangenheit zu werfen. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Wolfgang zählte er zu den wichtigsten Geschichtswissenschaftlern der Nachkriegszeit. Seine Ansichten waren nicht immer beliebt. 1971 schrieb er beispielsweise, dass Hitler ein "schwacher Diktator" gewesen sei. Die Schoah, so arbeitete Mommsen heraus, sei nicht einfach auf Befehl der NS-Spitze in Gang gesetzt worden. Die Vernichtung der Juden habe sich aus dem Wunsch niederer Chargen ergeben, sich lieb Kind zu machen. Doch immer wieder nahm die internationale Geschichtswissenschaft seine Arbeit auf. Seine Erkenntnisse fasste er zuletzt noch einmal in seinem Buch, "Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa" zusammen, das 2014 erschien.
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