Lokales

Anwohner wollte Amokläufer mit Bierflaschen stoppen

Polizisten an einer Absperrung
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Anwohner, die auf dem "Parkdeck"-Video teilweise zu hören sind, wollten den Münchener Amokläufer unter anderem mit Bierflaschen stoppen. "Wir dachten erst, da wirft einer mit Böllern", sagte der Videofilmer, ein bosnischstämmiger Münchner, der "Welt am Sonntag".
"Dann haben wir den Kerl mit der Waffe gesehen. Ich wusste, dass Freunde von mir im OEZ waren, ich wollte sie vor dem Typen warnen, deshalb habe ich den Clip weitergeschickt. Dass das dann um die ganze Welt geht, konnte ich ja nicht ahnen." Der Mann habe seine Pistole nachgeladen "und dann hat er sofort auf unseren Balkon geschossen.", berichtet der Mann, der seinen Nachnamen nicht bekannt geben möchte, weiter. Zwei Schüsse seien ganz dicht über seinen Kopf eingeschlagen. "Ich hatte totales Glück, aber mein Vater hat etwas abbekommen." Der erlitt demnach eine Splitterverletzung am Kopf und wurde nach Informationen der "Welt am Sonntag" in einem Münchner Krankenhaus behandelt. Der Amokläufer habe gerufen, dass er Deutscher sei und dass es nicht um den Islam gehe, erinnert sich der Mann, dessen Handy mit den Originalaufnahmen inzwischen von der Polizei beschlagnahmt wurde. Auf dem Video ist auch die Stimme eines Mannes zu hören, der den Amokläufer beschimpft. Nach Recherchen der "Welt am Sonntag" handelt es sich dabei um einen 57-Jährigen, der ein Stockwerk über der bosnischen Familie wohnt. "Ich habe hier gestern Abend mein Feierabendbier getrunken, dann habe ich Schüsse gehört und dann ist mir dieser Vollpfosten mit der Waffe da unten aufgefallen", sagte der Baggerfahrer der "Welt am Sonntag". "Ich habe sogar versucht, ihn mit der Bierflasche zu treffen", aber die sei an der Überführung zum Parkdeck zersplittert. "Du bist doch nicht ganz sauber, habe ich gerufen, du bist ein Arschloch!", erinnert er sich. "Nein, hat er da gesagt, ich bin Deutscher." Dann habe der Mann seine Waffe gehoben "und Bamm, Bamm, Bamm, da bin ich in Deckung gegangen."
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