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Schleswig-Holstein: IS-Terroristen nutzten Verschlüsselung

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(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die mutmaßlichen Mitglieder der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS), die in Schleswig-Holstein festgenommen wurden, haben nach Auffassung der Ermittler monatelang großen Aufwand betrieben, um unentdeckt zu bleiben. Die drei Männer kommunizierten nach ersten Ermittlungsergebnissen über die Messengerdienste Telegram, Viber und Skype, die wegen ihrer Verschlüsselung von den deutschen Behörden schwer zu überwachen sind, schreibt der "Spiegel" in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe.
Zudem wechselten sie offenbar mehrmals die Sim-Karten ihrer Telefone. In einem Fall mietete einer der Männer eine temporäre Telefonnummer im Internet, über die eine Verbindung zu einer "relevanten Person" in Rakka, der IS-Hochburg in Syrien, zustande gekommen sein soll. Bis auf das Wort "Hallo" wurde allerdings nichts gesagt. US-Dienste waren an der Überwachung der drei Verdächtigen maßgeblich beteiligt. Ibrahim M., Mohamed A. und Mahir Al-H. waren aus Syrien nach Griechenland gekommen. Sie wurden am 13. November 2015 auf Lesbos als Flüchtlinge registriert – dem Tag, an dem IS-Terroristen in Paris 130 Menschen töteten. Anschließend reisten sie nach Deutschland. Noch im November wurde einer von ihnen im bayerischen Erding registriert, die Behörden vermuten, dass sich zu diesem Zeitpunkt auch die beiden anderen Männer dort aufhielten. Alle drei wurden schließlich am 7. Dezember im schleswig-holsteinischen Boostedt erkennungsdienstlich behandelt. Danach wurden sie als potenzielle Gefährder überwacht. Die Behörden sorgten dafür, dass sie in räumlicher Nähe zueinander untergebracht wurden, um sie besser observieren zu können. Die Asylanträge der drei wurden bewusst nicht entschieden, um weiteres Beweismaterial sammeln zu können. Die Ausbeute nach rund neunmonatiger Observation war jedoch gering.
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