Politik

Özdemir sieht Verkehrsministerium als "eigentliches Heimatressort"

Cem Özdemir
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat vor einer Vernachlässigung der Verkehrspolitik in Deutschland gewarnt. Zurzeit stünden die Themen Pflege und Wohnen im Fokus, sagte Özdemir dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagsausgaben).
"Wenn die Große Koalition noch ihre Wahlgeschenke bei der Rente verwirklicht, dann ist meine Sorge, dass der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und damit die Verkehrswende wieder hinten runterfallen", beklagte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag. "Wir müssen den Menschen – insbesondere auf dem Land - das Gefühl des Abgehängt- und Ausgeschlossenseins nehmen", forderte Özdemir. Dieses wurzele oft "in schlechter Infrastruktur". Daher sei das Verkehrsministerium das "eigentliche Heimatressort" in der Bundesregierung. Zudem ließe sich im Verkehrsbereich mit kurzfristigen Maßnahmen viel für das Erreichen der Klimaziele tun, sagte der frühere Grünen-Chef und forderte, bei der "letzten Meile" anzusetzen. "Für viele Menschen ist der lange Fußweg zur S-Bahn-Station ausschlaggebend dafür, mit dem Auto zur Arbeit in die Stadt zu fahren. Wenn diese letzte Meile beispielsweise mit einem elektrisch unterstützten Tretroller oder Pedelec zurückgelegt werden könnte, wäre die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel attraktiver", erläuterte Özdemir. Dafür brauche es jedoch neue Gesetze, die dem Stand der Technik entsprächen. Auch über die Preisgestaltung bei den Reisekosten ließe sich ökologisches Verhalten fördern. "Ein Beispiel: Flugreisen sind zu billig, Zugfahren ist zu teuer", sagte Özdemir und forderte: "Hier muss der Gesetzgeber dafür sorgen, dass Preise vermehrt die ökologische Wahrheit sagen."
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