Politik

Studie: Große Mehrheit der Lehrer geht gern zur Schule

Stühle im Flur einer Schule
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die überwältigende Mehrheit von Deutschlands Lehrern geht gerne zur Schule. Knapp neun von zehn Lehrkräften (86 Prozent) stehen "sehr gern" oder "eher gerne" vor ihren Schülern, wie aus einer Forsa-Studie für die Deutsche Schulakademie hervorgeht, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten.
Acht von zehn Lehrern finden auch das Arbeitsklima gut. Besonders Lehrer an Gymnasien fühlen sich überdurchschnittlich wohl in ihrem Job. Sechs von zehn Lehrern wollen gerne mit ihren Kollegen zusammenarbeiten - etwa, um den Fachunterricht gemeinsam vorzubereiten. Jeder Dritte wünscht sich sogar noch mehr Kooperation. Gerade die unter 35-Jährigen setzen überdurchschnittlich stark auf Teamwork. Für sie - aber auch für die vielen Quereinsteiger, mit denen die Länder den Lehrermangel bekämpfen - ist Erfahrungsaustausch eklatant wichtig. Doch immerhin 40 Prozent möchte bei der Gestaltung und Planung des eigenen Unterrichts lieber weitgehend allein gelassen werden. Frauen sind laut Umfrage deutlich offener für fachbezogene Kooperationen mit Kollegen als Männer - und Lehrkräfte an Grundschulen mit über 70 Prozent deutlich interessierter daran als Lehrer an Gymnasien, von denen nur 45 Prozent den Wunsch nach Kooperation äußern. Unterm Strich heißt das: In vielen Lehrerzimmern sitzt auf jedem zweiten Stuhl ein Einzelkämpfer. Für die Studie waren mehr als 1.000 Lehrer an Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen und Gymnasien befragt wurden. Der Geschäftsführer der Deutschen Schulakademie, Hans Anand Pant, sagte den Funke-Zeitungen, der Einzelkämpfer-Befund sei problematisch, denn Kooperation sei ein starker Erfolgsfaktor für gute Schule. "Wir brauchen einen Wandel im Berufsverständnis von Lehrkräften: weg von der Einzelkämpferin oder dem Einzelkämpfer, hin zum Teamplayer. Das bedeutet auch, dass Lehrkräfte mehr Arbeitszeit als bisher an der Schule verbringen sollten, um Kooperation im Team möglich zu machen", so der Erziehungswissenschaftler an der Berliner Humboldt-Universität.
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