Politik

Spitzenpolitikerinnen fordern mehr Engagement der Wählerinnen

Wähler in einem Wahllokal
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Vor dem 100. Jahrestag der Einführung des Frauenwahlrechts am 12. November 1918 haben Spitzenpolitikerinnen aus allen Bundestagsparteien die heutigen Wählerinnen in Deutschland dazu aufgefordert, größeren Einfluss auf die Politik zu nehmen. "Mir ist wichtig, dass Frauen wählen gehen und dass mehr Frauen für politische Ämter kandidieren und gewählt werden. Dann bewegt sich nämlich auch mehr für Frauen", sagte Familienministerin Franziska Giffey (SPD) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
Ihre Parteikollegin, Justizministerin Katarina Barley, sagte: "Was wichtig ist, ist, dass Frauen wählen, dass sie Politik machen, dass sie ihre Stimme laut hörbar erheben und ein für alle Mal klar machen: Mein Geschlecht tut nichts zur Sache, meine Meinung schon!" CDU-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner mahnte: "Das, was Generationen vor uns für die Frauen erkämpft haben, sollten wir heute nicht leichtfertig aufgeben." Die Rolle der Frau sei ein Seismograph für die Entwicklung in einer Gesellschaft, für die Demokratiefestigkeit - "und genau deshalb sollten wir auch verstärkt Wert auf die gleichwertige Rolle der Frauen unter den Migranten Wert legen", so Klöckner gegenüber den Funke-Zeitungen. Katja Kipping, Parteivorsitzende der Linkspartei forderte die Frauen in Deutschland auf, mit Blick auf die übliche Rollenverteilung im Alltag an die "Tradition des selbstbewussten Erkämpfens" anzuknüpfen: "Auch Männer haben ein Recht darauf, jede zweite Windel zu wechseln und jeden zweiten Elternabend wahrzunehmen. Im Gegenzug könnten wir Frauen sie dann bei den gut bezahlten, schweren, verantwortungsvollen Führungspositionen zur Hälfte entlasten." AfD-Fraktionschefin Alice Weidel erklärte, für die meisten "westlichen" Frauen sei die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ein wichtiger Maßstab für politische Entscheidungen. "Die Politik muss darauf eine Antwort geben können und eine positive Vision zeichnen, um die Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen zu fördern." Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock beklagte, dass 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts nur jede dritte Abgeordnete im Bundestag weiblich sei: "Das ist eine desaströse Bilanz." FDP-Generalsekretärin Nicola Beer zeigte sich stolz auf die einhundertjährige Geschichte des Frauenwahlrechts. Ihre Erfahrung nach aber gebe es keine Unterschiede zwischen Frauen und Männer mit Blick auf die Wahlentscheidung: "Frauen wägen die Argumente bei ihrer Wahlentscheidung ebenso klug und vernünftig wie Männer ab. Oder eben nicht."
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