Finanzen

Droht nun ein künstlich herbeigeführter Währungskrieg?

EZB spielt mit dem Feuer


Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN - Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte den Leitzins auf fast 0,5 Prozent und kauft riskante Wertpapiere. Doch diese Vorgangsweise kann zwei nachhaltige Folgen haben; 1. Die EZB wird zur Bad-Bank und/oder die Sache führt direkt in einen Währungskrieg.
Es ist eine künstlich herbeigeführte Entwertung des EURO, die zurzeit stattfindet. Seit Wochen befindet sich der EURO auf regelrechter Talfahrt. Sehr zur Freude der Firmen, denn ein schwacher Euro macht Exporte in andere Länder, wie z.B. die USA sehr günstig. Doch dadurch besteht die große Gefahr eines Währungskrieges. "Wir sind einem Währungskrieg durch bewusst herbeigeführte Abwertungen sehr nahe", warnt der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther.
Ein Währungskrieg bzw. eine kompetitive Abwertung ist ein Wirtschaftskonflikt, bei dem Volkswirtschaften versuchen, ihre Währung abzuwerten und dadurch ihre jeweilige internationale Wettbewerbsfähigkeit auf Kosten der anderen Volkswirtschaften zu verbessern (eine sogenannte Beggar-thy-Neighbor-Politik). Die Abwertung der eigenen Währung soll dazu führen, dass sich die im Inland produzierten Produkte im Ausland kostengünstiger verkaufen lassen. Infolgedessen soll der Export steigen, die Produktion angekurbelt werden und die Arbeitslosigkeit sinken.
Ein trügerischer Plan, denn ein Währungskrieg kann weitreichende Folgen haben, zum Beispiel kann die Geldflut zu Inflation und riskanten Blasen auf den Finanzmärkten führen. Das kann die ohnehin schon angeschlagene Weltwirtschaft noch mehr in den Abwärtssog hineinziehen.

Speziell Europa befindet sich ja noch inmitten einer großen und langen Krise. Auch Joschka Fischer warnt in seinem neunen Buch "Scheitert Europa?", vor einem Zusammenbruch der Eurozone. Fischer`s Meinung zufolge “wird die europäische Solidarität durch die Euro-Krise zersetzt". Zudem hält er es für möglich, dass die Europäische Union implodieren wird.

Aus diesem Hintergrund betrachtet, ist das “Spiel“ der EZB ein wahres Spiel mit dem Feuer.
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