Finanzen

Der Banken-Stresstest. Was steckt dahinter?

Wie objektiv ist das Ergebnis wirklich?


Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN - Gestern veröffentlichte um 12 Uhr Mittag, die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Banken-Stresstest. Doch dieser ist auch sehr umstritten, da die EZB mit der US-Beratungsfirma Oliver Wyman zusammenarbeitete, die einen Großteil der Aufgabe übernommen hatte.
Bei dem Banken-Stresstest wurden rund 130 Banken auf ihre Krisenfestigkeit geprüft. 25 Banken davon bestanden den Test nicht, doch 12 betroffene Banken sollen ihre Kapitallücke schon geschlossen haben. Wenig verwunderlich ist auch, dass laut dem aktuellen Banken-Stresstest, alle britischen Banken krisenfest sein sollen. Der Vizepräsident der EZB Vitor Constancio, ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis, schließlich war es ja ein Ziel es Tests, das Vertrauen in die Banken wieder herzustellen.
Doch die Zusammenarbeit, in Bezug auf den Banken-Stresstest, der EZB mit der US-Beratungsfirma Oliver Wyman verursacht zwangsläufig einen Interessenkonflikt. Denn das US-Unternehmen berät die EZB, sowie aber auch die mit der EZB (als Bankenaufsicht) in Konkurrenz stehende, Londoner Banken-Lobby der “City of London“. Die Frage nach der Objektivität der Ergebnisse, ist also durchaus berechtigt und legitim.
Generell ist jedoch diese Zusammenarbeit eigentlich mit der Corporate Governance der EZB nicht vereinbar. Dazu kommt, die Firma “Oliver Wyman“ hat bisher noch nie einen derartigen Banken-Stresstest durchgeführt. Kritiker werfen der EZB auch vor, so zu agieren, als ob alle Banken ihre Untertanen wären und sie ihre Rolle als Bankenaufsicht als “Berherrschungsinstrument“ missbraucht. Speziell Mario Draghi, der Präsident der EZB, musste in letzter Zeit einiges an Kritik einstecken. Auf Karikaturen wird er oft als römischer Imperator, mit Toga und Lorbeerkranz, dargestellt.
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