Vermischtes

Rechtsradikale zerstören jüdisches Denkmal in Wien Hietzing

Rechtsextremismus in Österreich


Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN - Erst vor wenigen Tagen, am 10. November 2014, wurde in einem Festakt von SchülerInnen des Gymnasiums Fichtnergasse und der der Bezirksvertretung eine Gedenktafel für ermordete Jüdinnen und Juden in Hietzing eröffnet.
Auf der Tafel befinden sich die Namen von 16 BewohnerInnen, die in der Kupelwiesergasse und in der Fichtnergasse gewohnt haben. Wenige Tage nach der Eröffnung fiel das Denkmal einem Anschlag zum Opfer. Gemeinsam mit der VHS Hietzing hatten Schülerinnen die Daten der ermordeten Schüler recherchiert.

Es war in der Nacht vom 13. Auf dem 14. November, an der die neu errichtete Gedenktafel für ermordete Jüdinnen und Juden in Hietzing zerstört wurde. Sehr deutlich sind Fußabdrücke zu sehen und der Rahmen wurde verbogen und die Tafel-Verankerungen wurden ausgerissen. Darüber hinaus wurde der Rest des Denkmals mit Aufklebern mit der Aufschrift: “Für ein rechtes Europa“ angebracht.
Der Klubobmann der Grünen Hietzing, Johannes Stöckler, zeigt sich sichtlich schockiert über die Verwüstung einer Gedenktafel für ermordete JüdInnen in Hietzing. "Die Gedenktafel wurde erst vor einer Woche von den SchülerInnen des Gymnasiums in der Fichtnergasse der Öffentlichkeit präsentiert. Die SchülerInnen haben Bilder der ermordeten SchülerInnen, LehrerInnen und NachbarInnen der Schule Fichtnergasse angefertigt. "Heute Nacht haben offensichtlich rechtsextreme Vandalen die Gedenktafel verwüstet, und mit Klebern mit der Aufschrift "Für ein rechtes Europa" versehen. Dieser Akt der Zerstörung ist aufs schärfste zu verurteilen", so Stöckler.
“Wer glaubt mit dieser Zerstörung die Erinnerung an die Opfer zu verhindern, hat sich getäuscht. Die Tafel wird restauriert und neuerlich aufgestellt“, versichert Dr. Robert Streibel der Direktor der VHS Hietzing.

"Die Wiederrichtung der Gedenktafel ist ein Zeichen für die gelebte Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Auch ein Vandalenakt kann der Erinnerung an die Opfer der Nazi-Zeit keinen Abbruch tun", so Stöckler abschließend.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.