Vermischtes

OECD-Vermittlungsverfahrens mit KIK scheiterte

Einigung mit KIK gescheitert!


Bildmontage (Quelle: Roland Kreisel)
GDN - Beim Brand am 24. November 2012 kamen in der Tazreen Fabrik in Dhake mindestens 112 Menschen ums Leben. Eines der Unternehmen die in der Fabrik produzieren ließen war auch der deutsche Textildiscounter KiK.
Von Uwe Kekeritz, vom Bündnis 90 DIE GRÜNEN, wurde daraufhin bei der Nationalen Kontaktstelle der OECD eine Beschwerde gegen das Unternehmen eingereicht. Vorige Woche kam das Verfahren schließlich zum Abschluss.

Zum Scheitern des OECD-Vermittlungsverfahrens mit KiK erklärt Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik: Profit statt Verantwortung. So lässt sich die Haltung von KiK im OECD-Vermittlungsverfahren mit KiK zusammenfassen. Das Unternehmen weigert sich weiterhin, die nötigen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Bangladesch einzuleiten. Statt auf Sicherheit und Brandschutz, setzt das Unternehmen weiterhin auf Profitmaximierung und Feigenblatt-Projekte.
KiK drückt sich davor, trotz der Vermittlungsversuche der Nationalen Kontaktstelle, Verantwortung für den Brand in der Tazreen-Fabrik zu übernehmen. Einsicht oder gar Reue Fehlanzeige. KiK bleibt seiner Linie treu und zeigt, dass die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern auch in Zukunft Nebensache bleiben werden. Das Unternehmen setzt auf das Vergessen der Öffentlichkeit. Diesen Gefallen dürfen wir KiK nicht tun.
Während des gesamten Verfahrens versuchte KiK, die Schuld für den Brand auf Andere abzuwälzen. Trotz monatelanger Verhandlungen konnte das Unternehmen nicht darlegen, wie es in Zukunft derartige Brandkatastrophen verhindern möchte. Das Unternehmen nimmt den Schutz der Arbeiterinnen und Arbeiter schlicht nicht ernst genug. Stattdessen werden Selbstverständlichkeiten als große Errungenschaften verkauft. KiK ruht sich auf dem derzeit kriselnden Fire Accord aus. Stattdessen sollte das Unternehmen vorangehen und aufzeigen, wie Sorgfaltspflichten gewissenhaft wahrgenommen werden können.“
Zum Streik der Beschäftigten im Zentrallager des Textildiscounters KIK im nordrhein-westfälischen Bönen erklärt Sahra Wagenknecht, Erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete: "Die streikenden Beschäftigten des Textildiscounters KIK haben meine volle Solidarität. Es ist ein Armutszeugnis für die Unternehmensleitung von KIK, dass seine Beschäftigten für eine Selbstverständlichkeit streiken müssen: eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag, der dem Geschäftsfeld von KIK entspricht. KIK lässt sich seine Hungerlöhne stattdessen durch Steuermittel subventionieren, da viele Beschäftigte unter diesen Bedingungen zur Aufstockung gezwungen sind."
Sahra Wagenknecht weiter: “Die Forderung der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft ver.di nach einer Bezahlung gemäß nordrhein-westfälischem Einzelhandelstarif ist berechtigt. Die Unternehmensleitung muss den Beschäftigten endlich ein Angebot machen, das angemessene Bezahlung und Beschäftigungssicherheit bietet."

Neben dem OECD-Vermittlungsverfahren muss sich Kik diese Woche auch noch mit seinen Mitarbeitern auseinandersetzen. Da es nämlich bisher keine Bewegung im Tarifstreit gab, streiken seit Montag die Mitarbeiter des Kik Zentrallagers in Nordrhein-Westfalen. Der Streik soll auch heute fortgesetzt werden, kündigte ein Verdi-Sprecher am Dienstag in Düsseldorf an. Auch in Österreich könnte es demnächst eine Streikwelle bei Kik geben.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.