Vermischtes

Reporter ohne Grenzen fordert Freilassung von chinesischer Journalistin

GDN - Die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die Freilassung der chinesischen Journalistin Gao Yu gefordert. Die 70-Jährige wurde Ende April wegen "Weitergabe von Staatsgeheimnissen" verhaftet und ist seither im Gefängnis.
Am Freitag soll in Peking ihr Prozess beginnen. "Ein unter Zwang aufgezeichnetes vermeintliches Geständnis vor Prozessbeginn im Fernsehen auszustrahlen, spricht jeglicher Rechtsstaatlichkeit Hohn und ist unerträglich für ein führendes Mitglied der internationalen Gemeinschaft", so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. Gao Yu gehöre zu den renommiertesten Journalisten Chinas und wurde mehrmals mit internationalen Auszeichnungen geehrt. Die 70-Jährige war in der Vergangenheit unter anderem stellvertretende Chefredakteurin der von Dissidenten herausgegebenen "Economics Weekly". Zuletzt habe sie als freie Autorin für verschiedene Internetveröffentlichungen und Rundfunksender gearbeitet, darunter auch die Deutsche Welle. Gao gilt als gut in die Dissidentenszene vernetzt. Zwei Wochen nach ihrem Verschwinden am 24. April wurde sie Anfang Mai im chinesischen Staatsfernsehen mit einem - laut ROG - offenbar erzwungenen Schuldeingeständnis vorgeführt.
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