Vermischtes

Besorgniserregend schwaches Ergebnis bei der Weltklimakonferenz

Österreich im Klimaschutzranking hinten


GDN - Österreich ist im Klimaschutzranking (Climate Change Performance Index) weiter hinter die Klimaschutzvorreiter-Länder wie Dänemark zurück gefallen, was auch den nationalen Handlungsbedarf in Österreich zeigt.
"Das Ergebnis der Weltklimakonferenz ist besorgniserregend schwach", stellen Eva Glawischnig, Klubobfrau und Bundessprecherin der Grünen, und Umweltsprecherin Christiane Brunner, die bei den Verhandlungen in Lima / Peru anwesend war, fest. "Es sind nur Babyschritte in Richtung eines Weltklimavertrages gemacht worden, der nächstes Jahr auf der entscheidenden Weltklimakonferenz in Paris fertig gestellt werden muss, will man die Erderwärmung auf die noch beherrschbaren zwei Grad eindämmen", so Brunner.
Besorgniserregend ist das schwache Ergebnis umso mehr, als die politische Ausgangslage so gut wie schon seit vielen Jahren nicht war. Vor Allem die erhoffte positive Auswirkung des China-USA-Deals hat sich leider in den Verhandlungen in Lima nicht so niedergeschlagen, wie es die meisten Beobachter erwartet hatten. "Um Paris erfolgreich abschließen zu können, müssen noch wichtige Verhandlungsschritte vor der dortigen Weltklimakonferenz im Herbst 2015 gesetzt werden", so Brunner.
Wichtig am Lima-Ergebnis ist die Festlegung robuster Kriterien für die Zielbestimmungen der einzelnen Länder. In Summe sind jedoch zu viele der wirklichen Knackpunkte bis zur nächsten Konferenz in Paris aufgeschoben worden. "Gegen stärkere Klimaschutzbestimmungen haben vor allem China und die Öl-exportierenden Länder opponiert", berichtet Brunner. Die Gruppe der Entwicklungsländer und kleinen Inselstaaten hat außerdem die mangelnde Paktfähigkeit der Industrieländer bei der Klimafinanzierung als größtes Manko des Gipfels beklagt. "Wenn in diesem Punkt in den nächsten Monaten keine Fortschritte gemacht werden, könnte Paris an dieser Frage scheitern", so Brunner.
"Das Ergebnis von Lima ist besorgniserregend schwach und bleibt weit hinter den Erwartungen und Notwendigkeiten zurück, um die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen. Der erzielte Minimalstkompromiss wird den Herausforderungen des Klimawandels nicht nur annähernd gerecht", so Leonore Gewessler, Geschäftsführerin der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.
"Die gesamte Bundesregierung ist gefordert, Klimaschutz zur Priorität zu machen und das im Regierungsprogramm versprochene Maßnahmenpaket für Klimaschutz mit den Eckpunkten öko-soziale Steuerreform, thermische Gebäudesanierung und Investitionen in den öffentlichen Verkehr raschest vorzulegen. Nur mit verstärkten nationalen Anstrengungen der Industrieländer wird die Klimakonferenz in Paris 2015 Chancen auf Erfolg haben", so Gewessler abschließend.
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