Vermischtes

Psychiater kritisiert schwedische Elterngeneration

GDN - Der schwedische Psychiater und Buchautor David Eberhard kritisiert die Elterngeneration seines Landes: "Unsere Gesellschaft besteht nur noch aus Teenagern", sagte Eberhard im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Eltern würden sich nicht mehr wie verantwortungsvolle Erwachsene verhalten.
"Wir Erwachsenen stehen nicht mehr füreinander ein, wir stehen nur noch für unsere Kinder ein." Aus Sorge, die kleinste Kritik könne ihr Kind traumatisieren, würden Kinder behandelt "wie Porzellanpuppen": "Aber so ziehen wir freche Rotzlöffel heran, die ein völlig falsches Bild von ihren eigenen Fähigkeiten mit auf den Weg bekommen", sagte Eberhard. Am Beispiel Schwedens könne man das belegen: "Die schwedischen Schüler sind laut Pisa-Studie Spitzenreiter im Schuleschwänzen, Beschimpfen von Lehrern und in Vandalismus. Und nicht zu vergessen: in Sachen Selbstbewusstsein", betonte der Psychiater. Sich nur auf das Kind zu fokussieren, sei eben doch nicht die beste Erziehungsmethode der Welt. "Wäre sie das, würden unsere Kinder uns mehr lieben als irgendwo sonst. Aber das ist nicht so", so Eberhard: "Sobald wir alt und gebrechlich sind, stecken sie uns ins Pflegeheim. In anderen Ländern halten die Familien zusammen, da sind die Eltern auch im Alter noch etwas wert."
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