Finanzen

Deutsche Vorstandschefs sehen Flüchtlingswelle zunehmend skeptisch

Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Führende Konzernchefs sehen den Flüchtlingsstrom nach Deutschland zunehmend skeptisch. "Wenn dieses Jahr wieder eine Million und mehr Menschen kommen sollten, wird das die politische und soziale Stabilität in Deutschland gefährden", sagte Tom Enders, Chef des Flugzeugbauers Airbus, in einem Gespräch mit der "Welt am Sonntag", an dem auch die Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser (Siemens) und Jürgen Fitschen (Deutsche Bank) teilnahmen.
Man müsse aufpassen, dass die Veränderungen die Menschen nicht überforderten, warnte Enders. "Ich glaube, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt, hier eine Lösung zu finden." Eine Lösung sieht Siemens-Chef Kaeser in einer klaren Botschaft aus Berlin: "Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, das sehr deutlich die Richtung vorgibt." Menschen aus Krisengebieten, die um ihr Leben fürchten, müsse Deutschland helfen und aufnehmen. "Wirtschafts- und Wohlstandsmigranten können dagegen erst kommen, wenn wir sie benachrichtigen, dass wir sie jetzt brauchen. Das muss man deutlich machen", sagte Kaeser. Dass Europa das Problem löst, halten die Manager für unwahrscheinlich: "Ich glaube nicht an eine europäische Lösung. Jedenfalls nicht in dem Sinne, dass man Flüchtlinge über nationale Kontingente verteilen wird. Das wird nicht funktionieren", sagte Airbus-Chef Enders. Wenn es überhaupt eine Einigung geben solle, müsse Deutschland bereit sein, überproportional dazu beizutragen, forderte Deutsche-Bank-Co-Chef Fitschen: "Für uns in Deutschland ist es vielleicht möglich, zehn Milliarden Euro für die Flüchtlingshilfe bereitzustellen, ohne anderswo spürbare Abstriche machen zu müssen. In anderen Ländern sieht es anders aus. Deshalb sollten wir auch nicht darauf pochen, dass jedes Land ähnlich viel beitragen muss."
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