Finanzen

Deutsche Fernsehlotterie: "Soziallotterien in ihrer Existenz bedroht"

Euromünze
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Deutsche Fernsehlotterie leidet unter Einnahmerückgängen im zweistelligen Millionenbereich und sieht sich mittelfristig in ihrer Existenz gefährdet. "Konnte die Deutsche Fernsehlotterie 2008 noch 73,6 Millionen Euro an soziale Projekte ausschütten, waren es 2015 nur noch 44 Millionen Euro", zitiert das Nachrichtenmagazin "Focus" aus einem Positionspapier der gemeinnützigen GmbH. Dabei sei karitative Hilfe insbesondere durch den "Zustrom an Flüchtlingen und deren Versorgung bzw. Integration" nötiger denn je.
Stattdessen werde die Lotterie "mit bürokratischem Aufwand und zusätzlichen Kosten belegt". Geschäftsführer Christian Kipper, Verfasser der Analyse, machte für den Rückgang von Umsatz und Sozialausschüttungen Überregulierungen der Politik hauptverantwortlich. Durch staatlich verordnete Einschränkungen bei Werbung und Losverkauf sowie "zahlreiche andere Faktoren sind die Soziallotterien in ihrer Existenz bedroht", schreibt er in dem Papier. Kipper bezeichnet die Fernsehlotterie als "eine wesentliche Stütze des Gemeinwohls". Seit 1956 habe sie mit rund 1,75 Milliarden Euro mehr als 7500 Projekte gefördert. "Diese Rolle wird durch die Staatsverträge konterkariert." Gemeint sind damit der Glücksspielstaatsvertrag von 2008 sowie eine Zusatzvereinbarung von 2012. Das Regelwerk zielte darauf ab, Spielsucht einzudämmen. Kippers Darstellung zufolge wird jedoch das Gegenteil erreicht. Während es aufgrund hoher Auflagen extrem schwierig sei, ein Los der Fernsehlotterie im Internet zu kaufen, seien Konkurrenten, die aus dem Ausland operieren und so den "rechtsfreien Raum" im Netz nutzten, rund um die Uhr zu erreichen.
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