Finanzen

Immobilienbranche will "Neustart" beim sozialen Wohnungsbau

Wohnhäuser
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Immobilienwirtschaft hat vor dem Spitzentreffen mit Bauministerin Barbara Hendricks (SPD) einen "Neustart" beim sozialen Wohnungsbau gefordert. Aktuell müssten jährlich zusätzliche 80.000 Sozialwohnungen und weitere 60.000 Wohnungen im mittleren Preissegment entstehen, um den hohen Bedarf zu decken, sagte Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).
Mit Blick auf den "Tag des Wohnungsbaus", zu dem an diesem Donnerstag auch Kanzleramtsminister Peter Altmaier erwartet wird, erklärte Gedaschko, dieser Neustart funktioniere nur mithilfe eines noch stärkeren finanziellen Engagements des Bundes über das Jahr 2019 hinaus. Er appellierte ferner an die Länder, bereitgestellte Mittel tatsächlich zweckgebunden einzusetzen. Außerdem brauche der Wohnungsbau dringend steuerliche Anreize, eine schnelle Vergabe von mehr preisgünstigem Bauland und einen Stopp für weitere Regelungen oder Verschärfungen, die zu höheren Baukosten führen würden. Gedaschko plädierte für "intelligente" und kostengünstige Lösungen durch seriellen Wohnungsbau aus Fertigteilen. "Mit dem Plattenbau von früher haben die neuen Konzepte wenig bis gar nichts zu tun", betonte er. Als eines der wesentlichen Hindernisse für die zügige Errichtung bezahlbarerer Wohnungen in den Großstädten nannte der Verbandschef die viel zu langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren in den kommunalen Bauämtern. Der Grund sei häufig mangelnde Personalausstattung. Er forderte die Kommunen auf, hier dringend Abhilfe zu schaffen. Sie sollten einen Wohnungsbaukoordinator benennen und ferner die Planungs- und Genehmigungsverfahren auch durch Fremdvergaben beschleunigen. In Deutschland entstehen bislang jährlich rund 12.000 neue Sozialwohnungen, das ist nur ein Siebtel der eigentlich benötigten Menge. Das geht aus der Antwort des Bundesbauministeriums auf eine aktuelle Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.